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       Ein "Tabu" ist ein außerordentlich starkes Verbot oder ein Bann; Tabus können sich beziehen auf Wörter, Gegenstände, Handlungen, Konfliktpunkte, auf Pflanzen und Tiere; insbesondere richten sich Tabus auf Menschen, die unerwünscht sind und die in einer Gruppe, Kultur oder Gesellschaft gemieden werden.
       Das Wort „Tabu“ stammt aus Tonga. In der tongaischen Sprache, die zu den polynesischen Sprachen gehört, bezeichnete das „tapu“ einen Zustand, der mit "unverletzlich, "heilig", "unberührbar" beschrieben werden kann.
       Außerdem Tabus dürfen nicht mit Verboten verwechselt werden. Über Verbote durchaus gesprochen werden kann, aber Tabus stehen außerhalb jeder Diskussion. Das ist der Unterschied zwischen Verbote und Tabus. Tabus liegen zwischen Naturgesetz einerseits und Etikette und Moral andererseits.
       Heutzutage ist Tabu nicht mehr so stark auf Handlungen bezogen, sondern Tabus betreffen viel stärker die Kommunikation. Etwas kann zwar offiziell nicht verboten sein, aber es soll doch nicht gemacht werden. Tabus gehören also zum sozialen Kodex, sind aber nicht juristisch kodifiziert. Jeder muss wissen, dass sich bestimmte Sachen von selbst verbieten, ohne dass darüber kommuniziert wird.
       Tabus gibt es praktisch in jedem Land und nicht für alle Kulturkreise gelten die gleichen Tabus. Jede Gesellschaft hat Vorstellungen davon, was gut und böse, richtig und falsch ist. Ein Beispiel: Der Verzehr von Hunde- oder Katzenfleisch ist bei uns tabu. In China allerdings wird sehr wohl Hundefleisch verzehrt. Kannibalismus dagegen ist in fast allen Gesellschaften tabuisiert.
       Ein sprechendes Beispiel ist wie man Schenkungen in verschiedenen Ländern macht. In Russland sind scharfe Gegenstände als Geschenke tabu, aber Alkohol ist ganz typisch. Im Gegenteil, Alkohol ist für strenggläubige Moslems tabu. In einigen Ländern zeigt die Größe des Geschenks die Stärke der Zuneigung. In anderen Ländern schenkt die Geschenke die Person, die einen Anlass zum Feiern hat.
       Tabu-Themen sind Inhalte, über die in einer Gemeinschaft nicht öffentlich geredet wird. Man sagt, sie werden totgeschwiegen.
       Für interkulturelle Kontaktsituationen gibt es viele Probleme. Erstens sind Tabus kulturspezifisch und nicht kodifiziert, so dass sie dem Fremden meist nicht bewusst werden. Zweitens werden Tabuverletzungen von dem Fremden oft gar nicht wahrgenommen, so dass Scham- und Schuldgefühle nicht auftreten.
       Das Problem für den Fremdsprachenlerner ist aber, dass er meistens gar nicht wissen kann, was man nicht machen soll, worüber man nicht reden soll bzw. nur in einer besonderen Weise sprechen darf. Ich denke, dass die interkulturell orientierten Unterrichte den Lerner helfen können, über Kulturen, Traditionen und Tabus wichtige Information bekommen. Sie können auch die Toleranzfähigkeit des Lerners entwickeln.
       Kultur und Tabu sind ja sehr dynamische Konzepte, deshalb verschieben sich Tabus heute. Was war Tabu 20 Jahre früher, ist jetzt öffentlich besprochen, z. B. das Privatleben.
       Der Bereich der Political Correctness ist in modernen Gesellschaften ohnehin eine wichtige Quelle für Tabus geworden, das heißt, wir haben es hier mit ideologisch motivierten Tabus zu tun.
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